Herausgegeben von Filippo Mignini
Übersetzung von Nina Jocher
Die Chinesen betrachten die Freundschaft als fundamentale natürliche soziale Beziehung; um Freundschaft mit ihnen zu schließen, ging der Jesuit Matteo Ricci, auch „Meister des Okzidents“ und „Botschafter Europas“ genannt, am Ende des 16. Jahrhunderts sogar soweit, dass er sich der chinesischen Kultur weitestgehend anpasste. Als Gastgeschenke brachte er die westliche Wissenschaft, die Weltkarte und die euklidische Geometrie nach China mit. Doch erst in dem Werk Über die Freundschaft – einer Sammlung von Sinnsprüchen in Anlehnung an die lateinischen und griechischen Klassiker – konnten die chinesischen Leser in aller Deutlichkeit erkennen, dass das ferne Abendland und China, die bis zu diesem Zeitpunkt nichts voneinander gewusst hatten, gleichsam nur zwei Hälften einer einzigen menschlichen Kultur sind.
Matteo Ricci (Macerata 1552 – Pechino 1610), missionario gesuita, è stato il primo occidentale che in età moderna abbia riallacciato i rapporti tra l’Europa e la Cina e abbia gettato le salde fondamenta di un autentico dialogo culturale tra le due civiltà.